Wir – das MHS Landprojekt Mittlere Mühle in Tengen – sind eine bunt gemischte Gruppe großer und kleiner Menschen. Uns verbindet der Wunsch nach einem gemeinsamen Leben mit der Natur, mit allen Herausforderungen und Entwicklungspotentialen.
Wir organisieren uns selbst, sind Mieter:innen und Vermieter:innen zugleich, treffen unserere Entscheidungen gemeinschaftlich im Konsens oder durch systemisches Konsensieren. Wir pflegen unser Haus, unseren Garten, unser Land, unsere Beziehungen und unsere Visionen kreativ und selbstmotiviert, so wie es unsere Zeit und Energie zulassen.
Viele von uns arbeiten extern – als Pädagog:innen, Therapeut:innen, Handwerker, Baumpfleger… Manche arbeiten selbstständig.
Mittelfristig würden wir es begrüßen, wenn wir Arbeitsmöglichkeiten vor Ort schaffen können. Eine unter vielen Visionen für diesen Platz: der Waldkindergarten!
Wir haben ein Haus mit über 500 qm Wohnfläche, ehemals 6 Wohneinheiten. Heute ist eine ehemalige 3-Zimmer-Wohnung ganz Gemeinschaftsbereich, mit Küche, Wohn-, Ess-, Musizier-, Büro, Gäste- und Spielzimmer. Andere ehemalige Wohnungen sind WG‘s oder Mischkonzepte aus Gäste-, Wohn- und Arbeitsraum. Auch 2 abgeschlossene Wohnungen mit 3 Zimmern, Küche, Bad, Flur sind hier zu finden.
Jede:r hat seine Tür, mindestens die zu seinem Zimmer, hinter der eine jede für sich sein kann und darf.
Oben im 3. Stock gibt’s eine Sofaecke und Flurküche, die zum Kaffeetratsch, rum sitzen und so einlädt. Die meisten von uns nutzen die Gemeinschafts-küchen: unten im EG die große Kochküche und eine im 1. Stock/ Gemeinschaftsbereich die Teeküche.
Der Gemeinschaftsraum und im Sommer die große Terrasse sind Treffpunkte – am Abend verabreden sich einige zum gemeinsamen vegetarisch/veganen Abendessen; und auch zum Pausemachen, zum Freunde und Gäste treffen, zum Spielen, Singen, Quatschen, Diskutieren und zum Tanzen.
Unsere gesamte Hauswirtschaft organisieren wir selbst. Wir essen hauptsächlich regional, bestenfalls Demeter und verbrauchen möglichst verpackungsarm. Dies erreichen wir durch Großbestellungen über regionale Lieferanten und Anbau im eigenen Hausgarten.
Wir lieben es, Menschen (also auch uns!) einen Erfahrungsraum zu ermöglichen und in Austausch zu gehen. Hierfür haben wir häufig helfende Hände hier – zumeist organisiert über die Platform Workaway. Unsere Workaways integrieren sich dort, wo sie sich am wohlsten fühlen. Selbstständigkeit ist jedoch sehr wichtig für die Workaways, wie auch für die Bewohnis 😉
Jeden letzten Sonntag im Monat treffen wir uns zum Plenum, hier fällen wir unsere Entscheidungen und informieren über wichtige Themen. Einmal die Woche, freitags, kommen wir zum Gemeinschaftsabend zusammen, hier wollen wir beisammen sein, uns austauschen – unser WIR stärken.
Am Donnerstagabend gibt es den Info-Abend mit kurzem Update was ansteht, wer kommt und anderes Organisatorisches.
Gelegentlich gibt es Gemeinschaftsaktionen wie Holz- oder Gartentage oder Arbeitsgruppentreffen. Hier versammeln sich alle die Lust haben zum Zaunstecken, zum Einkochen, zum Pflanzen, zum Organisieren oder zum Putzen und Aufräumen.
Unser Haus ist ein Landprojekt und Mitglied des Mietshäuser Syndikats. Hierzu schau auf Das Projekt.
Neben unserem Haus haben wir eine große Scheune und 6 Hektar Land. Hier leben die Schafe, schlagen wir das Brennholz, planen den Bodenaufbau und denken über Formen der Neugestaltung und Anbau im Sinne von Perma-Kultur nach.
Die Organisation des riesigen Außenbereiches bewältigen wir zusammen mit anderen.
Also wer sind wir nun…?
- Cara, 38, umtriebige Alleskönnerin, Hula Hoop-Tänzerin, schneidert, reisephil, immer ihrem herzhaften Lachen folgen
- Flo, Projektprofi, Antriebsform: Kaffee und Salz, kocht und kreiert tolle vegane Kohltaschen
- Ingeborg, 56, Gründungsmitglied, Ergotherapeutin, Aufstellungsarbeit, Traumatherapie, Entwicklungsförderung, Teilzeit-Hippie, Trommlerin
- Marek, 41, Gründungsmitglied, Krankenpfleger mit Heilpraktiker-Ausbildung, Erzieher, Musiker, Bachliebe
- Taya, 11, Tochter von Marek, hat viele Ideen, kommt gern zu Besuch
- Thomas, 74, Kettensäge, Imker, Fahrradfahren, Yoga und Musik machen, immer irgendwo draußen zu finden
Und dazu noch:
- Pünktchen, hat inzwischen die Katze in sich entdeckt und fängt Mäuse!
- Simon, verstärkt Pünktchen, um die Mühle mäusefrei zu halten
- Die Schafe, wollig und verwegen, 6 an der Zahl
Und vieleicht bald auch Du. Wir haben aktuell freie Zimmer.
Schreib uns einfach eine Email an mittlere-muehle[AT]posteo.net und besuche uns zum Mühle-Kennenlernen am Samstag vorm Plenum.
Unsere Ziele…
- Solidarität und Gemeinschaft
- Selbstverwaltung
- Integration in und Kooperation mit Nachbarschaft und Gemeinde
- Erhaltung und Förderung von Landschaft und Natur
- Weitgehende Unabhängigkeit von fossiler und atomarer Energie,
- Kostenneutrale Zurverfügungstellung von Veranstaltungs- und NaturRaum, Werkstatt, Therapie- und Heilpraxis
- Entfaltung von Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie deren Verbreitung
…die wir umsetzen wollen
- durch die Bewohner und Akteure (Nicht-Bewohner/jeder Interessierte) mit ihren Ideen, Qualifikationen und Engagement
- durch regelmäßige Plena (Konsensentscheidungen der Mitglieder)
- durch Gründung eines Vereins, aus dem das Netzwerk entsteht → Wer&Wandel
- durch regionale und überregionale Kooperation (Gemeinde, Landwirte, Therapeuten, Künstler…)
Was wir sonst noch teilen möchten
Wir möchten einen Raum schaffen in dem wir ein MITEINANDER leben. Wir ersetzen hierarchische Strukturen durch Entscheidungen auf Augenhöhe im Konsens. Beim gemeinsamen Essen nehmen wir Rücksicht auf spezielle Diäten und kochen so, dass alle mitessen können. In dem Raum, den wir gemeinsam kreiieren, ist es unser Anliegen die Einzigartigkeit jedes einzelnen Mitglieds wertzuschätzen und uns bewusst zu werden, dass wir uns erst im anderen selbst erkennen.
Nur durch Anerkennung unserer Wunden, die wir in uns tragen, ist eine authetische Begegnung möglich. Für viele der Konflikte, die bei direktem Zusammenleben unvermeidbar sind, sind sie der Auslöser. Konflikte sehen wir als Chance für Heilung, Wachstum und Selbstreflektion. Können die Konflikte nicht selbst durch die Konfliktpartner gelöst werden, wird eine neutrale weitere Person dazugezogen, kommt es dadurch nicht zu einer Lösung, ist eine professionelle Mediation obligatorisch.
Das Leben in Gemeinschaft erfordert Verantwortung für das gemeinsame Leben und die Verbindlichkeit sich mit den eigenen Ressourcen einzubringen. Der Einzug in die Gemeinschaft ist vergleichbar damit, eine Beziehung im nichtromantischen Sinne einzugehen und bedarf wie jede andere auch der Pflege.
Wir leben eine Wertschätzung für alle Wesen, die uns umgeben. Durch den Standpunkt inmitten der Natur ist es möglich sich wieder als Teil davon zu verstehen.